Die Akten aus der Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt, die wir zurzeit verzeichnen, gewähren immer wieder spannende Einblicke in wichtige politische und gesellschaftliche Vorgänge und Entwicklungen der Stadt Darmstadt. So fanden sich nun Papiere aus dem Jahr 1985/86, worin Günther Metzger, seinerzeit Oberbürgermeister die „Einrichtung einer Dienststelle zur Gleichstellung der Frau“ verhandelt.
Damit dürfte Darmstadt ihrer Zeit voraus gewesen sein. Denn, obwohl bereits 1958 ein erstes Gleichberechtigungsgesetz in Kraft getreten war, gelang es in der Bundesrepublik viele Jahrzehnte nicht, das traditionelle Rollenbild von Männern und Frauen ad acta zu legen. Die Förderung der Gleichberechtigung von Mann und Frau wurde sogar erst 1994 ins Grundgesetz aufgenommen. Im selben Jahr trat auch das Hessische Gleichberechtigungsgesetz in Kraft.
Oberbürgermeister Metzger äußerte zwar einen gewissen Unmut in Bezug auf eine Frauenbeauftragte, ließ sich aber gleichwohl davon überzeugen, „den Versuch zu
unternehmen, durch eine Institution die Rechte und die Stellung der Frau in unserer Gesell-schaft, in der Verwaltung, am Arbeitsplatz, im Zusammenleben … zu stärken.“ 1986 traten sodann zwei
Frauen ihr Amt als Frauenbeauftragte an. (YA)
(Bestand StadtA DA 203 Nr. 136)
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